Gedenkstätten und Mahnmale
Festungen und Festungsanlagen hatten in erster Linie immer militärische Funktionen. Sie wurden gebaut, um Angreifer fern zu halten und später häufig umgenutzt, um Gefangene festzuhalten. Viele Monumente sind daher eng mit einer langen Geschichte kriegerischer Auseinandersetzungen und menschlicher Tragödien verbunden.
Heute erinnern Mahnmale, Gedenkstätten und Ausstellungen an die schicksalhaften Wendungen der Vergangenheit. So befindet sich die Stadtruine der Altstadt und Festung von Kostrzyn nad Odra (Küstrin) (PL) noch in demselben Zustand, wie sie 1945 nach den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Dt. Wehrmacht und der Roten Armee hinterlassen wurde.
Die befestigte Idealstadt Terezin (Theresienstadt) (CZ) steht weltweit als wichtiges Mahnmal für die Holocaustverbrechen des Zweiten Weltkrieges. Auch Schloss Sonnenstein in Pirna (D), Fort Nr. IX in Kaunas (LIT) und Fort Breendonk in Willebroek (BEL) befassen sich als Mahnmal und Gedenkstätte mit dem Holocaust. Auf die Festung Huy (BEL) kann man mit der Panoramaseilbahn aufsteigen, vor Ort gibt es u.a. das Museum des Widerstands und der Konzentrationslager mit insgesamt 11 Ausstellungssälen.
75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg in Festungen, 2020
Das Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 spielte sich in Europa in den schwer umkämpften Befestigungen des 20. Jahrhunderts genauso ab, wie auch ältere Festungsbauwerke Schauplatz von Ereignissen zum Kriegsende wurden. Ob Befreiung, Zerstörung oder Zufluchtsort für die Zivilbevölkerung, auch Festungen beeinflussten zu dieser Zeit das Schicksal vieler Menschen.
Zum Gedenkjahr 2020 organisiert das Europäische Festungstourismus und Festungsmarketing Netzwerk mit verschiedenen Partnern eine Gedenkinitiative, um diesen Teil der Geschichte in Festungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Im Rahmen der Initiative sollen Bildungs- und Gedenkveranstaltungen in europäischen Festungen die historischen Ereignisse und Zusammenhänge näher beleuchten und vermitteln. Weitere Informationen